Vorhof

Quinn war eben in seine Gedanken versunken gewesen und hatte einfach nur in den Himmel geblickt. Er hatte darüber nachgedacht, ob er das Filmangebot, dass sein Vater ihn gemacht hatte, annehmen sollte oder nicht. Er war sich jedoch ziemlich unsicher. Es war eigentlich keine großartige Rolle aber da genau diese ein paar Stunts vollbringen musste, fand sein Vater, dass Quinn dafür bestens geeignet war. Was auch ziemlich stimmte, denn Quinn liebte Stunts und Action. Er beschloss einfach mal, später einen Lehrer um Rat zu fragen, oder einen seiner Freunde hier.
Als der Schauspieler jemanden hörte, sah er auf und entdeckte John. Nicht gerade einer seiner dicksten Freunde, doch er verstand sich mit dem Musiker eigentlich ganz gut. Er setzte sich etwas auf. "Hey John."

Quinn setzte sich etwas auf und grüßte John ebenfalls.
"Und? Wieso ganz alleine unter diesem Baum?", fing der Musiker ein Gespräch an - auf die originellste Weise überhaupt. Er hatte heute schon so lange faul im Bett herum gelegen, dass er fürs Erste mal genug vom alleine sein hatte.
Hoffentlich würde er nicht mit der alltäglichen Frage kommen 'was hast du heute schon so gemacht?' denn da hätte der Liverpooler nicht gerade viel zu erzählen. John hatte nicht wirklich viele Beschäftigungen... Mädchen, Musik, schlafen, essen, ... viel mehr gab es da auch nicht mehr. Früher war er viel unternehmungslustiger. Das musste wieder kommen, bevor er zu viel zugenommen hatte, um aufzustehen.

"Um ehrlich zu sein... eigentlich war gerade einfach niemand in der Nähe, den ich irgendwie kenne. Bis du aufgekreuzt bist." Quinn grinste sein übliches Grinsen, das er immer drauf hatte, wenn er gut drauf war. Was wahrscheinlich auch ein Grund war, warum dieses Grinsen von den Mädchen so gemocht wurde. Aber - wie auch immer. Lag bei dem Schauspieler schließlich nicht nur an seinem Grinsen, sondern auch daran, dass er im Showbizz nicht mehr wirklich unbekannt war.
"Und... was machst du hier? Bist du auch endlich mal aus dem Bett gekommen?" Quinn grinste noch breiter, als er John diese Frage, oder besser gesagt diese Fragen, da es ja eigentlich zwei waren, stellte. Auch wenn er den Musiker nicht in- und auswendig kannte... dass er ein ziemlicher Langschläfer, und besonders an freien Tagen, war, das wusste er.

John musste kurz lachen, als Quinn ihn fragte, ob er endlich aus dem Bett gekrochen war.
"Ja, ja so ziemlich. Ich hab' dann irgendwann auf die Uhr gesehen - Schock", meinte er grinsend. Er hätte über Quinns Wissen überrascht sein können, war er aber nicht - er fände es auch nicht sehr wunderlich, wenn es die ganze Schule wissen würde - was sie vermutlich tat.
"Ich muss echt von diesem Trip runter - obwohl ich mein Bett vermissen würde." Sein Bett... der beste Ort überhaupt - und das nicht nur zum schlafen. Er grinste bei dem Gedanken.
"Ich habe aber nicht die ganze Zeit geschlafen, ich habe auch an einem Song gearbeitet - eben im Bett, weil ich zu faul war, auf zu stehen... Und was hast du heute schon so gemacht, außer darauf zu warten, dass wer kommt, den du kennst?" Anstatt unter diesem Baum zu sitzen hätte John ja die Zeit genutzt um zu schlafen...

Quinn lachte nun wieder leise. "... obwohl ich mein Bett vermissen würde." Nun, ja. Man konnte sich ja schließlich schon denken, was John dort noch machte ... außer Songs schreiben und schlafen.
"Lass mich raten ... es hilft bestimmt auch nichts, wenn du mal früher schlafen gehst? Ach ... ich kenne die Antwort ja schon. Nein." Der Schauspieler machte es sich wieder auf der Wiese bequem, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, lehnte sich an den Baum und grinste weiter hin in sich rein. "Ich ... ach ... ein wenig Sport ... was heißt ein wenig ... ich bin seit ungefähr 8 Uhr wach. Krafttraining, Joggen, Basketball ... und so weiter. Ich muss mich eben fit halten und das schafft man allein im Bett nicht ... auch nicht, wenn man nicht nur schläft." Nun lachte Quinn wieder leise. Andere irgendwie 'aufzuziehen' hatte er immer schon gerne getan. Spaß musste eben sein. Und da er nie wirklich fies war, waren die anderen ihm auch nie böse und konnten sogar mit ihm darüber lachen.

Als Quinn ihn fragte ob es helfen würde, früher schlafen zu gehen, antwortete John: "Nein, nein, ich bin eher der Night Life-Typ", und grinste.
Als der Schauspieler es sich wieder in der Wieso bequem machte, beschloss John, sich auf den Boden zu setzen.
Qinn erzählte, er hätte nur Sport getrieben und John stöhnte. "Du bist verrückt!", meint er, "um 8 Uhr war ich noch im Tiefschlaf!" Sport war eigentlich gar nicht Johns Ding. Leider wurde man in der Schule dazu gezwungen, also wählte der Engländer, der seiner Geburtsstadt Liverpool treu war, Fußball. In der britischen Hafenstadt konnte man sowieso nur Seefahrer oder Fußballer werden, weswegen alle Kinder dort Fußball spielten. John hatte zwar nicht lange in Liverpool gelebt, hat später aber seine Mutter oft besucht und seine besten Freunde in seiner Geburtsstadt.
Quinn meinte noch, er müsste fit bleiben, und das ginge im Bett nicht, auch wenn man nicht schlief. John grinste: "Hast du eine Ahnung, wie viel Kalorien das Nicht-Schlafen verbraucht?", und lachte leise. Wo er das her hatte, konnte er ruhig verschweigen.

"Siehst du. Ich sagte ja, dass die Antwort 'nein' ist. Dein Geplapper war ja eben nur eine kurze Beschreibung deines Wesens." Quinn lachte immer noch leise in sich rein, während er sich komplett auf den Boden rutschen ließ, und davor aber noch seinen Rucksack als Kissen unter seinen Kopf legte.
"Ich bin nicht verrückt.", lachte der Schauspieler dann. "... Nur im Gegensatz zu dir kein totaler Sportmuffel. Ich komme eben nicht aus Liverpool, geschweige denn aus England."
So war es. Denn Quinn stammte aus Grand Rapids. Michigan. Und das lag - natürlich - in der USA. Und sowohl dort, als auch in Los Angeles, wo er heute lebt, hatte er sich schon immer für Sport begeistert. Basketball hatte er immer am liebsten gemocht, was auch heute noch so war. Obwohl die Vorliebe des jungen Amerikaners eher die Schauspielerei war, die man in einer gewissen Hinsicht ja als Sport zählen konnte.
Bei John's nächstem Satz, musste Quinn wieder leise lachen. "Kommt ganz darauf an, was du genau im Bett machst. Sitzt du nur rum und schreibst, entspannst oder sonst irgendwas ähnliches, verbrauchst du deutlich weniger Kalorien als wenn du... andere Tätigkeiten vollbringst."

"Das hat mit Liverpool aber gar nichts zu tun. Denn da müsste ich eigentlich Fußball lieben. Nein, nein, Liverpool ist keine Stadt voller fauler Säcke wie mir. Ich sehe mir Fußball Matche lieber an, als Fußball zu spielen. Das habe ich eher aus meiner Zeit in der Villa meiner Tante. Ach, Gott, da fleht man dich förmlich an, nicht deine Beine zu beanspruchen." John grinste. Wie toll es doch war, alles ans Bett gebracht zu bekommen.
Bei Quinns nächstem Satz musste er wieder lachen.
"Hör mal, die ganze Woche lang muss ich unglaublich früh aufstehen - weißt du wie lange du im Bad brauchst, um sowas hinzukriegen?", er zeigte spielerisch auf seine Frisur und grinste, "Da muss ich alles am Wochenende ausschlafen, und da kommen schon ein paar Stunden zusammen!"
Vor Allem, weil John öfter einmal nicht vor Mitternacht schlafen ging. Er brauchte zwar nicht den Großteil der Zeit in der Früh für seine Haare, doch da ihn Mutter Natur mit wunderbar widerspenstigem Haar 'beschenkt' hatte, verbrachte er schon einige Zeit damit. Das verstand Quinn natürlich nicht, er musste nur Gel drauf klatschen und fertig - John jedoch musste sich jeden Tag in der Früh die Haare waschen und föhnen und weiß Gott was noch machen, um nicht wie Einstein herum gehen zu müssen... Gel konnte er vergessen, da würde er nur aussehen wie die kleinen Kinder in den Vierzigern - oh nein!

Quinn lachte etwas lauter, als John seine Tante erwähnte. "Wärst du in Grand Rapids oder Los Angeles aufgewachsen und hättest nie im Leben etwas von deiner Tante gehört, würdest du jetzt so sein wie ich, John. Das kannst du mir gerne mal glauben." Der Schauspieler lachte immer noch. Es war aber wirklich so. Denn schon seit Quinn laufen konnte, hatte er viel Zeit draußen verbracht. Ob allein, mit Freunden, Eltern oder seiner Schwester war ganz egal. Aber er wusste immer irgendetwas zu tun und nur selten hatte er Langeweile oder faulenzte rum.
"Und das mit dem früh aufstehen, das kenn ich." Immer noch lachte der Amerikaner. "Glaub nicht, dass meine Haare immer so toll aussehen wie eben. Und ich habe eine natürliche Abneigung gegen Haargel. Das klebt einfach viel zu viel. Hach ... wenn die Mädels wüssten, dass auch Jungs für ihre Haare Stunden lang im Bad stehen können."
Genau dies schien ein Mädchen gehört zu haben, das gerade vorbei lief. Denn sie drehte sich zu Quinn um, sah ihn zuerst mit einem leicht seltsamen Gesichtsausdruck an, lächelte dann aber. Der Schauspieler lächelte zurück und sah dann wieder John an, als das Mädchen um die Ecke zu ihren Freundinnen verschwunden war. "Aber versuch es dir einfach mal anzugewöhnen, vor Mitternacht schlafen zu gehen.", riet er dem Englänger. "Elf Uhr ... oder vielleicht sogar Zehn wäre schon mal ein Fortschritt. Obwohl ich auch nie viel früher schlafen gehe aber ich kann mich ja wenigstens mit Sport fit halten. Und Sport ist für mich in gewisser Hinsicht wie Schlaf. Einfach entspannend." Quinn lachte wieder. "Guck nicht so. Ich weiß selber, dass sich das einfach mehr als nur seltsam anhört. Aber was soll ich machen? Es ist einfach so und wie sagt man so schön? Jedem das seine." Der Schauspieler grinste in sich hinein, während er sich aufsetzte, seinen Rucksack zu sich zog und darin kramte. Zuerst zog er eine Flasche Wasser hervor, die er sofort aufschraubte und einen Schluck trank. Nachdem er sie wieder zugeschraubt und in seinem Rucksack verstaut hatte, holte er eine Sandwichverpackung raus und nahm sich eines der beiden. Das andere bot er einfach mal John an.

"Nun ja, hätte ich nie von meiner Tante gehört, wäre ich früher oder später in ein Kinderheim gekommen - keine Ahnung, zwingt man einen dort dazu, Sport zu treiben?", er grinste. Das wäre ja die pure Hölle. Da blieb er doch lieber in einer Villa mit Butler, wo man mit 'Sir' angesprochen wurde.
Ein Mädchen, das gerade vorbei lief, schien gehört zu haben, dass Quinn meinte, Jungs könnten auch Stunden lang für ihre Haare im Bad stehen. Sie drehte sich zu ihm um, sah ihn zuerst seltsam an, lächelte dann aber. Der Schauspieler gab das Lächeln zurück und sah John wieder an, als das Mädchen um die Ecke verschwand.
"Heiß...", murmelte John grinsend, während er ihr hinterher sah. Doch das sagte er über alle Mädchen, die nicht besonders hässlich waren.
Dann meinte der Amerikaner, John sollte vielleicht versuchen, früher schlafen zu gehen. Als er zehn Uhr ansprach, stöhnte der Brite. "Willst du mich veräppeln? Da bin ich das letzte mal mit ... zwölf schlafen gegangen! Nein, da schlafe ich lieber in der Früh aus!" Er grinste wieder.
Als Quinn meinte, Sport wäre für ihn entspannend, konnte sich John ein Lachen nicht verkneifen.
Der junge Schauspieler kramte in seinem Rucksack herum und bot John ein Sandwich an. Dieser nahm es dankend an. "Du weißt, ich kann immer etwas essen. Und ich kann alles essen. Es gibt eigentlich nichts, das schlechter schmecken kann, als englisches Essen, glaub mir", meinte der Musiker grinsend. Ein weiterer Nachteil am heimischen Essen war, dass es doch sehr fett war, was in Kombination mit seiner Faulheit vielleicht nicht sehr positiv war, aber sei's drum.
"Um noch einmal darauf zurück zu kommen: Ich komme gerade drauf, man kann nichts machen. Aber wie du bereits treffender Weise gesagt hast - jedem das Seine. Und es hat auch seine guten Seiten - heute war's sogar meine Kreativitäts-Quelle", er lachte kurz und setzte dann fort:"Der Song, den ich heute geschrieben hab', handelt davon."
Der junge Engländer konnte zu jedem Thema einen Song schreiben - sogar zu Faulheit.

Quinn nickte einfach nur, als John das Mädchen, das eben vorbeigekommen war, als heiß bezeichnet hatte. Dann überlegte er, wo er sie schon ein Mal gesehen haben konnte, da sie ihm ziemlich bekannt vor kam und im nächsten Moment hätte er sich fast Ohrfeigen können. "Das war Marie. Sie ist Musikerin, hat eine traumhafte Stimme und kann super Gitarre spielen. Ich bin mal voriges Jahr mit ihr aus gegangen. Wir sind ganz gute Freunde." Meinte der Schauspieler dann zu John, während er die leere Sandwichpackung wegräumte. Dann musste er lachen. "Weisst du was? Ehrlich ... mich wundert es, dass du noch nicht überfettet bist. Aber so ein Glück muss man eben einfach haben." Quinn grinste in sich rein, während er erstmal genüsslich einen Bissen Sandwich kaute. "Als richtiger Musiker muss man das eben drauf haben. Zu allem und jedem etwas schreiben zu können. Deshalb bin ich auch bei der Schauspielerei geblieben." Meinte er dann leise in sich rein lachend.

cf: ?

Destiny ging über den Schulhof..das sie es nicht eher gesehen hätte.. Will war.. ein Arsch.. durch und durch ein Arsch. Warum ausgerechnet sie?
Sie war doch.. ein Mädchen wie jedes andere auch, aber immer und immer wieder wurde sie verletzt. Was hatte sie im Leben falsch gemacht?
Sie ging weiter den Hof entlang und setzte sich unter einen baum und schlang ihre Hände um ihre Beine.
Sie fand das alles andere als fair.
Destiny legte ihr ihr Kinn auf das Knie und seufzte leicht.

"Ooh, Musikerin, tolle Stimme, das klingt ja toll... vielleicht hat sie ja mal Lust auf eine 'Jam-Sassion'", der Musiker schmunzelte. Zum Glück hatte seine Tante einen Spitznamen, John nannte sie nie Marie. Denn ein heißes Mädchen so zu nennen wie seine Tante wäre echt... schräg.
Quinn meinte, der Engländer hätte Glück, noch nicht überfettet zu sein. "Tja, wäre ich fett, würden mich Mädchen nicht mehr anziehend finden und das will mir mein Leben auch wieder nicht antun." John grinste. "Und um ehrlich zu sein, ich bin auch nicht gerade der Dünnste."
Zu Quinns nächster Aussage meinte er: "Naja, das liegt weniger an mir. Die Songs fliegen mir irgendwie zu. Ich muss sie nur niederschreiben. Total lässig. Ich muss mich nicht einmal anstrengen." Der Musiker grinste immer noch - schon ziemlich lange.
Doch seine gute Laune war wie weg geblasen, als er sah, wie ein ihm unbekanntes Mädchen sich unter einen Baum setzte und ihren Kopf auf ihr Knie legte. Sie sah traurig aus. John brach zwar nicht selten Mädchen das Herz und schien generell so, als ob ihm die Gefühle von Anderen egal waren, das war aber nicht wahr. Er konnte trotzdem nicht ertragen, Leute traurig zu sehen. Er war sich aber nicht sicher, denn er sah sie nur von Weitem und fragte deshalb Quinn: "Kommt es mir nur so vor, oder sieht die da traurig aus?"

"Du kannst die kleine ja mal nach einem Date fragen. Ich bin mir sicher, dass sie zu sagt und wenn nicht, dann wird der gute, alte Quinn sie eben dazu überreden. Ich krieg das sicher hin." Quinn lachte immer noch wegen John, jetzt jedoch etwas lauter als vorhin, und das wegen seinen Kommentaren. Dabei grinste er etwas selbstsicher in sich rein. Es war dieses Grinsen, dass von vielen - fremden - Menschen so falsch gewertet wurde. Das von so vielen als egoistisches und eingebildetes Grinsen gesehen wurde. Doch der Schauspieler war auf keinen Fall einer von dieser Sorte. Er achtete zwar ziemlich auf sein Aussehen und Auftreten, übertrieb damit aber nicht und für andere Schüler hatte er immer ein offenes Ohr.
Deshalb hörte Quinn auch sofort auf zu Lachen, als er John's Blick folgte und das ihm eher fremde Mädchen sah, das da unter einem Baum hockte. Vielleicht hatte er sie schon ein paar Mal flüchtig gesehen doch wirklich kannte er sie nicht. Aber sie sah traurig aus. Deshalb nickte er zu der Aussage des Musikers. "Nein ... du hast recht. Das tut sie." Quinn überlegte kurz, dann erhob er sich. "Ich werde mal kurz mit ihr reden. Kannst ja mit kommen oder einfach hier sitzen bleiben." Meinte er dann zu John und ging sofort zu dem Mädchen rüber. Er setzte sich einfach neben sie. "Hey." Begrüßte der Schauspieler sie dann und wieder stahl sich sein bekanntes Lächeln in seine Züge.

"Wäre echt nett von dir!", grinste John, als Quinn ihm anbot, Marie zu einem Date mit ihm zu überreden. "Aber ich hoffe mal, dass ich das selbst schaffe!"
Quinn fand auch, dass das fremde Mädchen traurig aussah und ging zu ihr. Er meinte, der Engländer könnte mitkommen, oder sitzen bleiben. "Klar komm ich mit." Immerhin hatte John sie entdeckt. "Wer's findet darf's behalten", meinte John noch grinsend - vielleicht etwas überflüssig, aber was sollte man machen.
Der Schauspieler setzte sich neben sie und John tat das Gleiche - auf der anderen Seite. Sie musste sich wohl bedrängt fühlen - immerhin war es seltsam, wenn aus heiterem Himmel zwei Typen kamen und sich zu beiden Seiten neben sie setzten.
"Alles in Ordnung?", hängte er noch an Quinns Begrüßung dran und grinste ebenfalls - aber mit seinem ganz speziellen Johnny-Grinsen - solche Zähne musste man doch ausnutzen.

Plötzlich wurde Des aus ihren gedanken gerissen und sie sah erschrocken hoch.
"Oh äm.. hallo... ", murmelte sie und wischte sich kurz über die Augen.
Kurz sah sie zu den beiden.. Grinsenden Typen...
Irgendwie wusste sie nicht, was sie davon halten sollte... irgendwie.. wusste sie es echt nicht..Destiny wusste eh nicht, was sie gerade denken Sollte.. sie hatte sich so in einem menschen getäuscht...
"Es ist..alles.. okay.. ich war nur.. in gedanken"; versuchte sie sich raus zu reden und setzte ein Lächeln auf, doch das wollte dem Mädchen nicht gelingen.
Sie machte die Beine wieder lang und fuhr sich mit der Hand durchs haar.

Quinn verdrehte wegen John und seinen Kommentaren kurz die Augen, dann ließ er den Musiker einfach Musiker sein und drehte sich nun richtig dem Mädchen zu, neben dem er saß. Sein Grinsen war - im Gegensatz zu dem von John - nicht so überschwänglich, deshalb musste der junge Schauspieler wieder leicht die Augen verdrehen. John schien echt gerne mal zu übertreiben.
"Du sahst aber nicht sehr glücklich aus.", meinte Quinn dann zu dem Mädchen neben ihm. "Über was könnte ein Mädchen wie du denn nachdenken, dass es so traurig wirkt?!" Einen kurzen Moment lang lächelte der Schauspieler das Mädchen an, dann sah er wieder eher normal - aber mit seinem bekannten Grinsen auf den Lippen - drein. Da er sie aber nicht drängen wollte über irgendwas zu sprechen, über das sie vielleicht gar nicht sprechen wollte, fügte er dann noch, um das Thema irgendwie in eine andere Richtung zu lenken und dem Mädchen die Chance zu geben über etwas anderes zu reden, falls sie nicht sagen wollte, was mit ihr los war, hinzu: "Übrigens ... ich bin Quinn. Quinn Perèll. Möglich, dass du schon das ein oder andere Mal von mir gehört hast. Oder auch nicht."

Es ging Des ja auch nicht wirklich gut..sie hatte sich Will so geöffnet..und wurde so verletzt.
Daher fragte sie sich, ob sie es den beiden wirklich sagen konnte, oder lieber nicht. DOch hatte ihre Mutter nicht immer gesagt, es tut gut über die Probleme zu reden? und dann war da noch Liam... ihr.. verstorbener Halbbruder..den sie versprochen hatte.. nie wieder traurig zu sein, klar was das versprechen total sinnlos...aber sie wollte es wenigstens versuchen.
Daher sah sie kurz zu den beiden Jungs.
"Äm... Mein Freund.. nein.. Ex-Freund ist ein Arschloch der letzten Sorte.. mehr gibts dazu nicht zu sagen"; sagte sie und versuchte locker zu wirken.
Doch in ihr ging es alles andere als ruhig zu.
Als Quinn sie immer weiter anlächelte, konnte sie nicht anders und ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen.
"Destiny.."; stellte sie sich vor.

Quinn verdrehte öfter die Augen, als John wie so oft mal wieder übertrieb. John übertrieb wirklich oft, aber so war er eben. Von allem etwas zu viel. Und das übertriebene und irgendwie unpassende Grinsen hielt auch nur während der Begrüßung, dann schaute der Musiker wieder 'normal' drein.
Das Mädchen meinte, es wäre alles okay. War doch klar, dass sie das sagen würde. Welches Mädchen würde zwei Kerlen, die einfach so daher spazieren, von ihren privaten Problemen erzählen?
Gerade, als der Engländer das Thema wechseln wollte, da es nichts bringen würde, weiter bei diesem zu bleiben, tat es schon Quinn und stellte sich vor.
"Und ich bin John", stellte er sich ebenfalls vor, tat so, als würde er einen unsichtbaren Hut abnehmen und lächelte. Seinen Nachnamen sagte er meist nicht dazu, er fand es irgendwie überflüssig.
Dann meinte sie, ihr Ex-Freund wäre ein Arsch. Oh, Scheiße, dachte John. Er tat auch Mädchen weh, und fühlte sich immer schlecht, wenn er ein Mädchen sah, das von ihrem Freund beziehungsweise Ex-Freund verletzt wurde. Das erinnerte ihn immer daran, was für ein Arsch er war.
"Oh...", murmelte er nur, auf die Schnelle fiel ihm nicht so recht ein, was er sagen sollte.
"Wenn er sich so benimmt, dann hat er dich einfach nicht verdient", meinte er dann. Da redete natürlich der Richtige. Er wollte einfach nur etwas sagen, es wäre dämlich, nur in die Luft zu schauen, weil man nicht wusste, was man sagen sollte.

"Hübscher Name." Quinn nickte und lächelte das Mädchen - Destiny - weiterhin an. Zu dem Thema warum es ihr so schlecht ginge meinte er nur: "Sag mir wie der Kerl heisst, dann erlebt der mal den Sohn von Peter Perèll in Aktion. Und das würde ich ihm nicht raten." Der Schauspieler zwinkerte und musste dann leise lachen. Schwer fiel es ihm nicht, Mädchen von ihrem Liebeskummer oder ähnlichem abzulenken, deshalb hoffte er, dass es dieses Mal auch bei Destiny klappen würde. Und siehe da, ihr Lächeln wurde etwas breiter.
Fast schon siegessicher grinsend lehnte sich Quinn dann zurück, an den Baum, dabei schielte er zu John und ihm war klar, dass er das eben nur gesagt hatte, um nicht blöd und schweigend dazustehen. Denn wenn der Junge aus Grand Rapids mal jemanden kannte, dann kannte er den jenigen fast in- und auswendig. So wie auch den Engländer, denn von ihm wusste er viel aber nicht nur von ihm.

Des sah zu John und nickte ihm kurz zu.
"Freut mich ebenfalls"; ja.. sie war gut erzogen und empfand das als ganz normal. Dann überlegte sie kurz und sah John an.
"Moment..kann es sein das ich dich hin und wieder mal im Unterricht gesehen habe?", fragte sie diesen...er war doch auch..Musiker..oder täuschte sie sich?
Dann fiel ihr Blick wieder zu Quinn.
"Danke..."; sagte sie und wurde wieder leicht nervös. Sie bekam es einfach nicht hin...es musste doch möglich sein normal mit 2 Jungs..okay.. gutaussehenden jungs reden zu können.
Kurz hob sie die Augenbraue.
"Ich verpetz Will doch nicht"; ratter..ratter.. dann schlug sie sich die Hand vor die Stirn.
"Und jetzt hab ichs doch gemacht..."; leise seufzte sie.
Sie ließ ihren Kopf leicht nach vorne fallen , so das ihre Haare ihr Gesicht verdeckten.
Doch tatsächlich..sie lächelte etwas breite.
Ihr griff ging zu ihrem bettelarmband, wo sie das Holzkreuz, was ihr Bruder immer getragen hatte, hin und drehte dies leicht in alle richtungen.

"Wenn du Musiker bist, kann das gut sein", meinte John auf Destinys Frage. Destiny... In gewisser Weise war der Name ja schön. Zwar würde der Musiker nie seine Tochter ein Wort als Namen geben, doch so schlimm war es auch wieder nicht. "Vielleicht kenne ich dich auch... vom Sehen... tut mir Leid, ich bin schrecklich im Gesichter merken...", er lächelte entschuldigend.
Als Destiny sich versprochen hatte, lachte der Engländer leise in sich hinein. "Sei froh, den siehst du jetzt nie wieder!", meinte er dann grinsend. "Aber ich bin sicher, wenn du Quinn darum bittest, wird er ihn nicht so hart ran nehmen, oder Quinn?", er sah grinsend zum Schauspieler und dann wieder zu der jungen - wahrscheinlichen - Musikerin. Sie griff ein Holzkreuz an ihrem Armband und drehte es.
Religion - in Johns Augen Schwachsinn. Er glaubte nur ans harte Schicksal. Es geschahen so viele schlimmen Dinge. Wie konnte man unter solchen Umständen ernsthaft glauben, dass es einen Gott gab, der alles kontrollieren konnte, und jeden Menschen liebte? Das war für ihn einfach unverständlich. Er hatte seinen Glauben völlig verloren, als er gebetet hatte. So richtig. Das eine einzige Mal hatte er Gott um etwas gebeten. Und was war geschehen? Nichts.

Quinn lächelte darauf nur milde und etwas seltsam und abwesend. Dann schüttelte er kurz den Kopf und als wäre er vorhin vollkommen in Gedanken versunken gewesen, sah er nun wieder normal drein. "Ich weiss nicht. Wohl möglich. Wohl möglich aber auch nicht." Meinte der Schauspieler dann und zuckte mit den Schultern.
Schließlich sah er wieder zu Destiny und beobachtete das Mädchen, wie es ein Holzkreuz an ihrem Bettelarmband herumdrehte. Er, Quinn Perèll, war kein Herzensbrecher und deshalb tat es ihm meistens leid, wenn er mit einem Mädchen schluss machen musste. Aber obwohl er oft ein schlechtes Gewissen hatte, zog er es natürlich durch. Aber genau aus dem Grund ließ er sich nicht auch ständig auf neue Beziehungen ein, wie manch anderer. Flirten? Gerne. Ein Date? Vielleicht. Beziehung? Lieber nicht.
Und so wie der Schauspieler die junge Musikerin gerade beobachtete, tat sie ihm leid und für ihren (Ex-)Freund hatte Quinn nur Wut übrig. Er überlegte sich gerade tatsächlich, ob er sich den Typen wirklich mal vornehmen sollte ... aber tun würde er es wahrscheinlich nicht. War doch schließlich nicht seine Angelegenheit und so konnte es ihm eigentlich auch ziemlich egal sein.

Sie nickte.
"Jap.. ich bin Musikerin..", antwortete sie und musste bei Johns Kommentar, das er sich keine Gesichter merkte etwas schmunzeln.
"Ist ja nicht schlimm..ich erwarte ja auch nicht, das man sich mein Gesicht merkt..."; sagte sie und schüttelte leicht den Kopf.
Ihr Dame.. Destiny.. passte zu dem Mädchen..denn sie hatte einige Schicksalsschläge hinter sich.. ihr Vater wäre bei der Hochzeit seines freundes fast ums leben gekommen...weil ein Polizist..auch einer seiner freunde, versehentlich auf ihn geschossen hatte.. und dann der Tod ihres Zwillingsbruders, den sie selber mit ansehen musste. Doch natürlich hoffte sie auf positive Schicksalsschläge... von dem sie dachte einer davon wäre Will.. doch da hatte sie sich getäuscht.
Sie trug das Kreuz nur, weil es ihrem bruder gehört hatte..und sie immer etwas von ihm dabei haben wollte.. besonders religiös war sie nicht..klar ging sie hin und wieder mal zur Kirche..aber das erst, seit dem ihr Bruder gestorben war..und wenn sie ging..dann an seinem Todestag..also heute..Geburtstag..und solche tage eben.
Dann fiel ihr auf, das sie eigentlich völlig fremden ihre Probleme aufdrang.
"Tut mir echt leid, das ihr euch die Sorgen eines Mädchens anhören müsst, die ihr kaum kennt...", doch es war ja nicht nur der Liebeskummer, das dem Mädchen zu schaffen machte.

'Ist ja nicht schlimm..ich erwarte ja auch nicht, das man sich mein Gesicht merkt...' Der Satz hörte sich in Johns Ohren ziemlich... deprimiert an, doch er sagte nichts darauf. Es schien so, als ob ihr Ex-Freund nicht ihr einziges Problem war, doch das konnte der Musiker natürlich nicht wissen, schließlich war er kein Hellseher. Eigentlich konnte er seine Gegenüber fast nie richtig einschätzen.
Sie entschuldigte sich dafür, dass sie ihnen ihre Probleme erzählte. John schüttelte leicht den Kopf und meinte: "Dafür brauchst du dich doch gar nicht zu entschuldigen. Wir sind ja her gekommen und haben dich förmlich dazu gezwungen uns deine privaten Sachen zu erzählen." Wow!, dachte er, als er realisierte, dass er mal wieder ernst redete - das war nicht besonders oft der Fall...
John schien zwar so, als wären ihm die Gefühle von Mädchen egal, doch das stimmte nicht so ganz. Auch ihm tat es Leid, wenn er seine Freundinnen verlässt, doch das schlechte Gewissen kam immer erst später, wenn er sieht, wie sie sich fühlen. Deswegen machte er nicht gerne eine feste Beziehung daraus, denn ihm war klar, dass er sie bald wieder verlassen würde - und das wollte er ihnen doch nicht antun. Er war gar nicht so ein schlechter Mensch, wie er erschien. Er war es nur manchmal. Und dafür schämte er sich.